Samstag, 27. Juli 2013

Huhn gesmoket

Auch wenn ich jetzt längere Zeit kein neues Gericht gepostet habe, liegt das nicht daran, dass ich nichts zubereitetet hätte, sondern dass schlichtweg keine Zeit war, die Ideen niederzuschreiben und zu bebildern. Mit der Zwangspause ist es jedoch vorerst vorbei und in den nächsten Wochen wird es einige Rezepterfahrungen an dieser Stelle geben. Wobei die Sommerküche derzeit bei mir ganz eindeutig Smoker-Küche ist und ich alles ausprobiere und nach wie vor völlig begeistert von Geschmack und Qualität dessen bin, was man mit einem Smoker zubereiten kann.

Heute gibt es einmal Federvieh aus dem Rauch. Auf dem Markt habe ich ein schönes mittelgroßes Huhn, das zu Lebzeiten freilaufend und in Bodenhaltung aufgewachsen ist, erstanden.
Dieses wasche ich ordentlich ab, trockene es mit Papiertüchern und würze es anschließend mit einer Würzmischung. Diese habe ich aus folgenden Zutaten in jeweils genehmen Maße (d. h. wie es euch gefällt und schmeckt; da muss man auch ein bisschen experimentieren) zusammengestellt:
  • Paprikapulver
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • Selleriesalz
  • brauner Zucker
  • Senfpulver
  • Zwiebelpulver
  • getrocknete Zitronenschale
  • Piementón de la vera
Die Würzmischung trage ich außen gut auf, indem ich sie auch richtig einreibe.

Das Hähnchen sollte zum Smoken am besten stehen, dazu bieten sich nun zwei Möglichkeiten an. Entweder man nutzt einen professionellen Hähnchenbräter und hier dann auf jeden Fall einen mit Flüssigkeitsbehältnis oder eine Bierdose.
In das Gefäß des Bräters gebe ich 250ml Bier (Weißbier oder naturtrübes Helles) und frische, grob geschnittene Kräuer, z. B. Rosmarin, Oregano, Ysop. Wer eine Bierdose benutzt, muss zunächst die überschüssige Menge abtrinken, dann den oberen Deckel der Dose mithilfe eines Dosenöffners vollständig entfernen und die Kräuter hineingeben.
Das Hähnchen wird anschließend über den Bräter bzw. die Dose gestülpt, sodass es richtiggehend im Smoker steht und zwar für drei-vier Stunden (je nach Größe des Vogels). Letztlich sollte das Fleisch eine Kerntemperatur von 85°-90° C erreichen. Wer den Smoker mit Holzkohle beheizt, sollte gleich am Anfang Smokechips dazugeben und nach einer Stunde nochmals. Eine besonders leckere Alternative zu den Smokechips sind Rosmarinzweige, die ein entsprechendes Raucharoma an das Fleisch abgeben.

Bitte unbedingt beachten, dass ihr alle Utensilien sowie die Hände, die mit dem rohen Huhn in Kontakt kamen gründlich reinigt und am besten auch desinfiziert, bevor ihr andere Lebensmittel damit bearbeitet/anfasst. Hühnerfleisch – selbst das beste – ist oft mit Bakterien belastet, die erst durch das Erhitzen abgetötet werden und dann nicht mehr schädlich sind. Deswegen auch unbedingt darauf achten, dass das Fleisch nirgends mehr blutig und ordentlich durchgegart ist (Kerntemperatur an dicker Stelle und möglichst nahe an einem Knochen messen!).

Ja, wo Rauch ist, ist auch Feuer!

Als Beilage zum fertigen Smoker-Huhn gibt es frisches Weißbrot, knackigen Mischsalat und einen frischen Sommerwein (weiß) oder ein kühles Weißbier (z. B. Schalchen Weißbier). Eine wunderbare kulinarische Abrundung zum Fleisch ist eine selbstgemachte BBQ-Sauce – dazu demnächst Genaueres.

Die richtige Glut sorgt für optimale Smoke-Temperatur

Na, dann mal Mahlzeit!

Das fertig gewürzte noch rohe Hähnchen

Vier Stunden später – gar und immer noch wunderbar saftig



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